Dr. Daniele Ganser, Historiker und Friedensforscher an der Universität Basel, wirft einen erschreckenden Blick auf die dunkle Seite der "westlichen Wertegemeinschaft".
Als 1980 das Oktoberfestattentat verübt wurde, stand sofort die Einzeltäterschaft eines Neonazis der Wehrsportgruppe Hoffmann fest. Niemand ging der Frage nach, ob möglicherweise rechtsextreme Gruppen einer NATO-Geheimarmee in dieses Verbrechen involviert waren.
Die Frage ist nicht abwegig: Viele rechts- und linksextremistische Terroranschläge gehen in Wahrheit auf das Konto verdeckt operierender Geheimarmeen der NATO und der westlichen Geheimdienste.
Ganser stieß in seiner mehrjährigen Forschungsarbeit auf brisante Dokumente, die belegen, dass die von den USA angeführte NATO-Militärallianz nach 1945 in allen Ländern Westeuropas geheime Armeen aufgebaut hat, die von den Geheimdiensten CIA und MI6 trainiert wurden. Gladio (vom lateinischen "gladius" für Schwert) oder auch Stay-Behind-Organisation waren Namen dieser Unternehmungen. Ursprünglich sollten sie im Falle einer sowjetischen Invasion als Guerillaeinheiten kämpfen und die besetzten Länder wieder befreien. Doch dabei blieb es nicht. Im Laufe der Zeit wurden gezielte Attentate gegen die eigene Bevölkerung inszeniert, um Unsicherheit und Angst zu erzeugen. So eröffnete der Ruf der geschockten Öffentlichkeit nach einem starken Staat den Weg in den heute immer offener zu Tage tretenden Überwachungsstaat.
Dr. Ganser ist überzeugt davon, dass die Geheimarmeen des Westens unverändert tätig sind.
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Daniele Ganser, Jahrgang 1972, studierte ab 1992 an den Universitäten Basel und Amsterdam Internationale Zeitgeschichte, Antike Geschichte, Philosophie und Anglistik. 1998 erwarb er sein Lizentiat mit einer Forschungsarbeit im Bereich Zeitgeschichte zur Rolle der Vereinten Nationen (UNO) während der Kubakrise von 1962.
Ab 1998 forschte Ganser im Rahmen seiner Doktorarbeit im Bereich Zeitgeschichte an der Universität Basel und an der London School of Economics and Political Science (LSE) in England zum Thema NATO-Geheimarmeen und inszenierter Terrorismus in Europa im Kalten Krieg. Er promovierte im September 2001 an der Universität Basel im Bereich Zeitgeschichte.
Von 2001 bis 2003 war Ganser Senior Researcher beim Think Tank Avenir Suisse, zuständig für Wirtschaftsgeschichte und Politikgeschichte. Er leitete die Kampagne von Avenir Suisse zum Beitritt der Schweiz zur UNO.
Von 2003 bis 2006 war Ganser Senior Researcher am Center for Security Studies der ETH Zürich und forschte in Zusammenarbeit mit dem Eidgenössichen Departement für Ausswärtige Angelegenheiten (EDA) zum Einfluss der Globalisierung auf die Menschenrechte.
Seit 2006 lehrt und forscht er am Historischen Seminar der Universität Basel und leitet dort das Forschungsprojekt „Peak Oil zum globalen Kampf ums Erdöl und zur Versorgungssicherheit der Schweiz.
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Aus der "Compact"-Sendereihe "Gegen den Strom" mit Dr. Michael Vogt, erhältlich auf DVD, zu beziehen unter kai-homilius-verlag.de oder schild-verlag.de
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Anmerkung: der Inhalt wird für zu bedeutsam befunden, als dass er einer breiten Öffentlichkeit vorenthalten werden sollte.