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Unwetter
Auto in Bach gestürzt - Weiteres Todesopfer nach Unwetter
29.07.2014 | 06:00 Uhr
Münster/Bochum. Erneut haben starke Gewitter in NRW Schaden angerichtet. Besonders betroffen ist die Region Münster. Dort ist ein Mann in einem überfluteten Keller ertrunken. Ein weiteres Opfer fanden Mitarbeiter der Autobahnmeisterei. Der Mann ist wohl mit seinem Pickup in einen Bach gestürzt und ertrunken.
Überflutete Straßen, vollgelaufene Keller, umgestürzte Bäume: Erneut haben heftige Gewitter mit starkem Regen Nordrhein-Westfalen heimgesucht. Besonders betroffen war die Region Münster, wo mindestens zwei Menschen ums Leben kamen. Ein Mann ist in einem überfluteten Keller ertrunken.
Einen weiteren Toten fanden Mitarbeiter der Autobahnmeisterei nach Angaben der Münsterschen Zeitung am Morgen. Von der A1 aus sahen sie einen Pickup in einem überfluteten Bach stehen. Darin lag eine männliche Leiche. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei war der Fahrer bei Starkregen mit seinem Wagen von der Strecke abgekommen und in den Bach gestürzt. Gegen Mittag soll das Auto geborgen werden, dafür muss die Autobahn 1 gesperrt werden.
In der Münsteraner Innenstadt stürzte ein Baum auf ein Auto. Eine Frau darin wurde lebensgefährlich verletzt.
Auch das Ruhrgebiet bekam ordentlich was ab: Im Bochumer Süden reichten wenige Minuten Starkregen, um Kellerräume, Wohnungen und Straßen unter Wasser zu setzen. Insgesamt musste die Feuerwehr mehr als 100 Mal ausrücken. Auch das Technische Hilfswerk war im Einsatz, wie die Stadt berichtete. Zwischen Essen und Bochum stürzten Bäume auf die Gleise der S-Bahn-Linie S1. Die Bahn hatte am Abend auf diesem Abschnitt einen Busnotverkehr ein gerichtet.
Auf der A40 bei Essen-Holsterhausen kam es am späten Nachmittag zu einem kilometerlangen Stau, weil dort laut Autobahnpolizei Teile der Fahrbahn überflutet waren und Fahrstreifen gesperrt werden mussten. Betroffen waren auch die Auf- und Abfahrt Huttrop.
Feuerwehr im Dauereinsatz
In der 36-000-Einwohner-Stadt Greven registrierte die Feuerwehr am Abend bereits mehr als 500 Notrufe, meistens wegen vollgelaufener Keller. Die Polizei sperrte die Innenstadt für den Verkehr. Über Verletzte wurde dort zunächst nichts bekannt.
Straßenunterführungen in Münster standen nach heftigem Regen mitunter mehr als 60 Zentimeter hoch unter Wasser, sagte ein Polizeisprecher. Mehrere Autos blieben liegen und behinderten den Verkehr. Die Feuerwehr war im Dauereinsatz. "Derzeit zuckt hier ein Blitz nach dem anderen durch den Himmel und es schüttet wie aus Eimern", sagte ein Augenzeuge gegen 19.45 Uhr. Betroffen waren auch Universitätsgebäude. Ein Mitarbeiter berichtete, dass im Keller des Instituts für Kernphysik das Wasser über 50 Zentimeter hoch gestanden habe. Mehr als 1000 Notrufe gingen bei der Feuerwehr ein. Die Telefonleitungen seien völlig überlastet gewesen, hieß es am Dienstagmorgen. 800 Retter waren im Dauereinsatz.
In Münster hat sich eine Facebook-Gruppe gegründet. Dort organisieren die Bürger selbstständig Hilfe.
In Greven regnete es fast zwei Stunden lang. "Bei 50 Millimeter ist der Messbehälter übergelaufen", sagte Hobby-Meteorologe Helmut Kämmerling den "Westfälischen Nachrichten". Auch sein Keller war überschwemmt. Bei einem Nachbarn sogar über einen Meter hoch, wie er der dpa sagte.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) schätzte am Abend nach der Auswertung von Radarbildern die Regenmengen in Greven und Ahaus auf mindestens 60 Liter pro Quadratmeter für einen Zeitraum von sechs Stunden. An einer Stelle seien nördlich von Münster zwischen 16 und 17 Uhr mehr als 40 Liter Regen gefallen, sagte ein Sprecher in Offenbach.
Blitze setzen Dachstühle in Schwalmtal in Brand
Die Gewitter waren von Süden her über das Land gezogen. Bereits am Nachmittag hatten Blitze in Schwalmtal am Niederrhein zwei Dachstühle in Brand gesetzt. In Hennef nahe Bonn traf ein Blitz ebenfalls einen Dachstuhl. Auch dort konnte die Feuerwehr den Brand löschen. Verletzt wurde an beiden Orten niemand.
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Zugausfälle auch am Dienstag
Durch einen Wassereinbruch während der schweren Unwetter ist das Stellwerk Greven am Dienstag nur bedingt einsatzbereit. Zwischen Rheine und Münster sowie in Gegenrichtung verkehren bis voraussichtlich Mittag nur die Züge der RB 65 (Westfalenbahn). Die Züge der RE 7 (Emden – Münster), der RE 15 (Rheine – Münster – Hamm – Krefeld) und der RB 68 fallen zwischen Rheine und Münster aus. Es ist ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Die IC-Züge werden in beiden Richtungen über Osnabrück umgeleitet und erhalten dadurch eine Verspätung von etwa 45 Minuten. (dpa)
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Neue Warnungen vor schwerem Gewitter
Der Deutsche Wetterdienst hat bereits neue Warnungen vor schwerem Gewitter herausgegeben. Ab Dienstagmittag bis in die Nacht zu Mittwoch kann es lokal begrenzt heftigen Starkregen und Hagel geben.
- Die Warnung gilt für Bonn, Ennepe-Ruhr-Kreis, Hochsauerlandkreis, Kreis Düren, Kreis Euskirchen, Kreis Höxter, Kreis Mettmann, Kreis Olpe, Kreis Paderborn, Kreis Siegen-Wittgenstein, Kreis Soest, Märkischer Kreis, Oberbergischer Kreis, Rhein-Erft-Kreis, Rhein-Kreis Neuss, Rhein-Sieg-Kreis, Rheinisch-Bergischer Kreis, Stadt Hagen, Stadt Köln, Stadt Leverkusen, Stadt Remscheid, Stadt Solingen, Stadt Wuppertal, StädteRegion Aachen